Allgemein Ernst-Abbe-Bücherei Jena JenaKultur (übergreifend)

MitarbeiterInnen von JenaKultur vorgestellt | Heute: Kathrin Theilig

Eingang der Ernst-Abbe-Bücherei, Zweigstelle Lobeda

Frau Theilig, Sie haben die Leitung der Lobedaer Zweigstelle der Ernst-Abbe-Bücherei übernommen. Stellen Sie sich doch bitte ganz kurz vor!

Mein Name ist Kathrin Theilig, ich bin 35 Jahre jung und seit Anfang September die neue Leitung der Stadtteilbibliothek in Lobeda. Gebürtig komme ich aus Gera, wo ich aufgewachsen bin, das Abitur gemacht und auch sehr gern gelebt habe. Nach meinem Studium in Berlin gab es aber beruflich keine Möglichkeit, in Thüringen Fuß zu fassen. So habe ich meine ersten Berufsjahre im wunderschönen Regensburg in Bayern verbracht. Dort habe ich ebenso als Zweigstellenleitung gearbeitet. Aber wie das nun manchmal so ist, treibt es einen doch immer wieder zurück zu seinen Wurzeln. Und nun bin ich sehr froh, eine ähnliche Stelle hier im schönen Thüringen gefunden zu haben.

Was sind bezüglich Ihres neuen beruflichen Betätigungsfeldes Ihre ersten Eindrücke und Befunde? Werden Sie neue, andere Akzente setzen oder liegt das Erfolgsrezept eher in der Kontinuität der bisherigen Arbeit?

Ich bin überrascht, dass sich vieles in Bezug auf den Bestandsaufbau und die Arbeit als Bibliothekarin sehr ähnelt. Das machte es mir leicht, mich schnell zurechtzufinden. Zusätzlich sind es die netten Kolleginnen und Kollegen, die mir den Start in Jena und vor allem in Lobeda sehr leicht gemacht haben. Ich fühlte mich bereits während der ersten Gespräche sehr schnell gut aufgenommen.

Hinsichtlich meiner Arbeit in der Bücherei hoffe ich sehr, dass ich an das Erfolgsrezept meiner Vorgängerin Frau Erfurth anknüpfen kann. Der Aufbau des Bestands ist sehr gut und ich hoffe, dies so weiterführen zu können. Gern möchte ich nach und nach einige neue Dinge ausprobieren bzw. Bewährtes fortsetzen. So gehören natürlich Führungen für Kindergartengruppen, Schulklassen und andere Einrichtungen zu unserer täglichen Arbeit. Darüber hinaus möchte ich gern auch am Nachmittag die eine oder andere Veranstaltung vor allem für unsere kleinen Besucher durchführen. Neben Altbewährtem wie dem Vorlesen würde ich auch gern diverse andere Veranstaltungsformate wie Bilderbuchkinos, Spielenachmittage und dergleichen organisieren.

Wichtig ist es für mich, Menschen in die Bücherei zu holen, die vielleicht sonst nicht den Zugang zu kulturellen Einrichtungen haben, oder die gar Hemmungen haben, einfach mal vorbehaltlos in die Bücherei zu schnuppern und festzustellen, dass dies ein offener, lebendiger und vor allem toleranter Ort ist.

Insgesamt wird es sicherlich ein Nebeneinander zwischen Altem und Neuem geben. Die Zeit und vor allem die Kunden werden zeigen, was sich bewährt und was nicht.

Frau Kathrin Theilig, neue Leiterin der Lobedaer Zweigstelle der Ernst-Abbe-Bücherei Jena
Kathrin Theilig, die neue Leiterin der Lobedaer Zweigstelle der Ernst-Abbe-Bücherei Jena. | © K. Theilig

Wie schätzen Sie die Rolle der Zweigstelle im Bedingungsgefüge des großen innerstädtischen „Mutterschiffes“ ein? Haben Sie Sorge, dass die Zweigstelle spätestens mit dem Neubau am Engelplatz in den Schatten tritt? Was muss man tun, um da etwas gegenzusteuern? Oder wird es eine Win-Win-Situation geben?

Neue Dinge sind immer aufregend und bringen Veränderungen mit sich. Für uns als Zweigstelle sehe ich darin aber keinerlei Konkurrenz. Wir haben hier ein riesiges Umfeld, welches wir bedienen. Für viele Kunden ist der Weg in die Hauptstelle einfach zu weit und sie genießen den kurzen Weg zu uns. Außerdem gefällt vielen bei uns der persönliche Kontakt zum Kunden. Man kennt sich bereits nach kurzer Zeit und das ist sehr schön.

Was von unserer Kundschaft ebenso geschätzt wird, ist die gezielte Medienauswahl. Der Bestand ist zwar deutlich kleiner als in der Hauptstelle, aber dadurch sind gerade ältere Menschen nicht so überfordert und sie finden es übersichtlicher.

Konkurrenz ist also das völlig falsche Wort. Denn Hauptstelle und Zweigstelle sind völlig unabhängig voneinander aktiv und bedienen zum Teil auch eine ganz andere Klientel.

Was wissen Sie über den Eigenbetrieb JenaKultur? Was kann er für Ihre Arbeit bringen und was möchten Sie umgekehrt in den Eigenbetrieb einbringen?

Ich finde es spannend, dass Jena quasi seine eigene Kulturinstitution hat und dies auch noch unter eigenem Namen. Das zeigt bereits, dass Kultur hier eine ganz entscheidende Rolle spielt. Da ich neben Bibliothekswissenschaft auch Klassische Archäologie studiert habe, heiße ich alles für gut, was kulturell gepflegt und gefördert wird und bin somit ein absoluter Verfechter dieses Konzepts. Auch finde ich die Organisation innerhalb des Eigenbetriebs sehr gelungen. Man weiß recht schnell an wen man sich mit welchen Sorgen wenden kann. Das macht es einfach, hier Fuß zu fassen und gern hier zu arbeiten.


Vielen Dank für das Interview, Frau Theilig.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Freude an Ihrem neuen Arbeitsplatz!

Und Sie? Sind Sie NutzerIn unserer Stadtteilbibliothek und kennen Frau Theilig vielleicht sogar schon?
Wie immer freuen wir uns auf Ihr Feedback!


Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .