Allgemein Denkmale & Kunst im öffentlichen Raum Stadtgeschichtsforschung

Arbeitspflicht für Erwerbslose in Jena anno 1932

Der sanierte Gedenkstein für Jenaer Pflichtarbeiter, April 2025

In diesen Tagen, in denen auf verschiedene Art und Weise mahnend an die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts und deren Opfer erinnert wird, befasst sich folgender Beitrag mit der Zwischenkriegszeit. Ein besonderes Kapitel, das der sogenannten Pflichtarbeiter, beleuchtet im Folgenden Stadthistorikerin Dr. Jenny Price. Wir danken für diesen interessanten Beitrag, den sie mit Unterstützung von Evelyn Halm, bei JenaKultur zuständig für Denkmale, Kunst im öffentlichen Raum und – künstlerische – Sonderprojekte, geschrieben hat .

»In schwerer Zeit und bitterer Not

bei nicht viel Geld und wenig Brot   

wurde diese Strasse

und Anlagen von

Jenaer Pflicht

Arbeitern ausgebaut

im Jahre 1932«

So lautet die Aufschrift auf dem Gedenkstein, der unterhalb des Beutenberg Campus‘ an der Buchaer Straße nach Ammerbach steht. Der Stein erinnert an die wirtschaftlich äußerst schwierige Zeit nach dem ersten Weltkrieg, insbesondere geprägt durch die Weltwirtschaftskrise, Inflation und gravierende Arbeitslosigkeit.

Wie kam es zur Steinsetzung, und wer waren die Jenaer Pflichtarbeiter?

Jenaer Gedenkstein für die sogenannten Pflichtarbeiter
Der Gedenkstein 1976 © Stadtarchiv, Foto: Hans Mey 1976

In schwerer Zeit und bitterer Not“

Im Jahr 1932 erreichte die Arbeitslosigkeit im Deutschen Reich mit 5,6 Millionen Erwerbslosen einen Höhepunkt; in Jena waren 15,3% der Bevölkerung ohne Arbeit. Zeitgleich wurden ca. 150.000 Leerstände im Deutschen Reich registriert. Ohne Einkommen konnten sich viele Familien in Jena ihre Mieten nicht mehr leisten, und die Stadt musste Notunterkünfte für Obdachlose und Unterstützungsempfänger:innen einrichten.

In der Nähe des Gedenksteins, an der Grünen Aue und in der Burgauer Ringwiese, entstanden in den 1930er Jahren städtische Erwerbslosensiedlungen, auch „Vorstadtsiedlungen“ genannt. Die Doppelhäuser wurden von arbeitslosen Menschen selbst erbaut und boten eine Chance, Wohnungsbau zu finanzieren sowie Erwerbslose zu beschäftigen und über das Stück Land auch eine Eigenversorgung zu ermöglichen. Neben Pflanzen, Saatgut, Beerensträuchern, Obstbäumen und Dünger sollte jeder „Siedler“ auch eine Ziege und sieben Hühner erhalten. Innerhalb weniger Zeit bewarben sich über 350 Erwerbslose auf die ersten 100 Siedlerstellen.

Allerdings ernteten die Siedlungen auch Ärger beim Bund Deutscher Architekten und Bauunternehmen, die dafür nicht herangezogen wurden. Auch eine Unterschriftensammlung von Menschen aus Jena und Ammerbach kritisierte die Stadtrandsiedlung als „unverantwortliche Ungeheuerlichkeit“, die nicht in die schöne Landschaft passen würde. Zudem stimmten Mitglieder der KPD in Jena gegen die Pläne für die Erwerbslosensiedlungen, da sie nicht glaubten, dass sie eine wirksame Hilfe bringen würden.

Ausschnitt einer Übersichtskarte Jena mit Erwerbslosen-Siedlungen an der Grünen Aue und in der Ringwiese 1934 (aus: Hanstedt, Walter: Die Kosten der Erschließung des Geländes der Jenaer südlichen Vorstadtsiedlung. Inauguraldissertation Bottrop 1935, S. 11). Hierauf ist auch der Steinbruch eingezeichnet, aus dem der Gedenkstein stammt. Hanstedt ließ wenige Jahre später im Nationalsozialismus das erste Zwangsarbeitslager in Jena auf dem Forst errichten.
Ausschnitt einer Übersichtskarte Jena mit Erwerbslosen-Siedlungen an der Grünen Aue und in der Ringwiese 1934 (aus: Hanstedt, Walter: Die Kosten der Erschließung des Geländes der Jenaer südlichen Vorstadtsiedlung. Inauguraldissertation Bottrop 1935, S. 11). Hierauf ist auch der Steinbruch eingezeichnet, aus dem der Gedenkstein stammt. Hanstedt ließ wenige Jahre später im Nationalsozialismus das erste Zwangsarbeitslager in Jena auf dem Forst errichten.

bei nicht viel Geld und wenig Brot“

Bereits seit den frühen 1920er Jahren wurden langfristig Erwerbslose zu gemeinnützigen Arbeiten für die öffentliche Hand eingesetzt. So waren sie bei Erdarbeiten in Gärten, Parks, auf Friedhöfen, Wege- und Straßenbau, auch zu Reinigungsarbeiten auf Straßen und in öffentlichen Gebäuden beschäftigt. Als Gegenleistung zur Erwerbslosenunterstützung waren sie zur Ableistung von gemeinnützigen und zusätzlichen Arbeiten verpflichtet; ein Arbeitsverhältnis entstand dadurch nicht. 1932 leisteten rund 90% der Erwerbslosen Pflichtarbeit. Auch Frauen mussten Pflichtarbeit leisten, obwohl sie in anderen Bereichen wie zum Beispiel Nähstuben eingesetzt wurden.

Die Pflichtarbeit war auf eine bestimmte Wochenarbeitszeit begrenzt, und als Entschädigung konnte vom Träger aus seinen eigenen Mitteln ein kleiner zusätzlicher Betrag, der „Pflichtarbeiterzuschuss“, gewährt werden. Allerdings entstanden durch den Arbeitseinsatz oft höhere Nebenkosten für Kleidung, Essen und Arbeitsgeräte, welche diesen Betrag übertrafen. Die gesamte Unterstützungszahlung verringerte sich hierdurch, sodass Pflichtarbeiter oft vergleichsweise weniger Geld erhielten als andere Wohlfahrtsempfänger:innen.

Zwang bestand nicht, allerdings führte ein Verweigern der unentgeltlich auszuführenden gemeinnützigen Tätigkeiten zur Streichung der staatlichen Fürsorgeleistungen. Dennoch berichteten Landesarbeitsämter, dass Arbeitslose häufig auf Zahlungen verzichteten, wenn sie zu den Pflichtarbeiten herangezogen werden sollten. Oft wurden auch schwächere und ältere Menschen mit Pflichtarbeit beschäftigt, da sie für andere Arbeiten nicht in Frage kamen. Die Pflichtarbeit sollte als Möglichkeit dienen, „arbeitswillige“ Menschen zu unterscheiden.

Gedenkstein Buchaer Straße
Der Stein am anderen Ende der Buchaer Straße, vor dem Friedhof in Ammerbach, weist den ehemaligen Fußweg nach Jena aus, 2024 | © JenaKultur, J. Price

wurde diese Straße und Anlagen von Jenaer Pflichtarbeitern ausgebaut“

1922 wurde Ammerbach in die Stadt Jena eingemeindet, gleichzeitig wurden Flurstücke außerhalb des Ortskerns zusammengelegt und neuaufgeteilt, um diese für die neuen Siedlungen zugänglich zu machen. Zum Abschluss der Separation sollte nun 1932 die Straße von Ammerbach nach Jena über den Beutenberg ausgebaut werden, die vorher nur als Fußweg gedient hatte. Somit konnte man fortan nach Jena oder Ammerbach laufen, ohne direkt an der Hauptverkehrsstraße gehen zu müssen. Der Bau wurde im Januar begonnen und am 26. September 1932 wurde der Beutenbergweg, heute Buchaer Straße, eingeweiht.

Ein großer Kalksteinquader aus dem Steinbruch in Ammerbach wurde von den Pflichtarbeitern selbst zur Einweihung der Straße gesetzt. Aus dem Steinbruch kamen auch die Kalksteine für das Packlager; die Steinschicht, auf die zunächst Kies und Sand kam und dann zuletzt eine Straßendecke aus Pflaster oder Bitumen zur Befahrung. Die Steinbrechung am Steinbruch in Ammerbach – heute der Aussichtpunkt am Lämmerberg – erfolgte auch manuell, per Hand, mit Holzkeilen oder Brechstangen. Von dort aus wurden die Steine nach unten befördert, wo sie an einem kleinen Felsen zum Halten kamen. Dann wurden sie auf Pferdefuhrwerke geladen und weiter transportiert.

Vorbereitung für den Transport in Ammerbach und Steinsetzung am Beutenbergweg 1932
Vorbereitung für den Transport in Ammerbach und Steinsetzung am Beutenbergweg 1932 | © Sammlung Eberhard Kalus

Überlieferte Fotos vom Steinmetz Albin Eismann (rechts in Weiß), der die Inschrift per Hand einarbeitete, zeigen den Gedenkstein, als er in Ammerbach vor der alten Schule auf das Pferdefuhrwerk geladen und am heutigen Standort in die Erde gesetzt wurde. Im Hintergrund erkennt man deutlich das Haus, heute Buchaer Straße 2, das noch vorhanden ist.

Im Jenaer Volksblatt wurde am nächsten Tag von der Steinsetzung berichtet. Eingeladen worden war der Stadtbauinspektor, der ein paar Worte sprach und den Pflichtarbeitern wünschte, dass sie bald alle Arbeit finden. Im Namen der Stadtverwaltung dankte er für die geleistete Arbeit und fügte hinzu, dass „ihm auf dieser Baustelle die wenigsten Schwierigkeiten von den Pflichtarbeitern bereitet wurden“.

Der Zeitungsartikel erklärt auch, dass eine von einem Pflichtarbeiter ausgestellte Urkunde, in einer Flasche verpackt, unterhalb des Gedenksteins vergraben wurde. Sie hatte folgenden Wortlaut:

 

„Im Jahre 1932 wurde die Straße von Ammerbach nach Jena über den Beutenberg gebaut. Oberbürgermeister in Jena war Dr.-Ing. Elsner. Begonnen wurde der Bau am 2. Januar 1932, ausgeführt wurde er von Pflichtarbeitern aus den Orten Jena, Jena-Ammerbach, Jena-Burgau, Jena-Winzerla. Die Bauleitung hatte Stadtoberbaurat Dr. Lüers, Dipl.-Ing. Hanstedt, Stadtbauinspektor Zurmöhle und der Straßenbauaufseher Hermann Schulze, Vorarbeiter war Otto Hölbing. Die Urkunde wurde nach Fertigstellung der Straße am Montag des Ammerbacher Kirchweihfestes am 26. September 1932 unter dem Gedenkstein vergraben.

Anschließend an die Setzung des Denksteins fand eine schlichte Einweihungsfeier von gespendeten Geldern der Ammerbacher und Neuammerbacher Einwohner statt. Die unterschriebenen Pflichtarbeiter haben sich an der Herstellung der Straße beteiligt. Unter Pflichtarbeitern sind zu verstehen, Arbeitslose aller Berufe, welche vom Wohlfahrtsamt für erhaltene Unterstützung eine angemessene Stundenzahl abgearbeitet haben. Die Stundenzahl betrug je nach dem Familienstand 6 bis 29 Stunden in der Woche. Unser deutsches Vaterland hatte zu dieser Zeit bei 60 Millionen Einwohnern eine Arbeitslosenzahl von rund 6 000 000. Geld haben wir nicht viel, sonst hätten wir auch Münzen mit eingelegt. Es folgen die Namen der 62 Pflichtarbeiter…“

Im Anschluss an die Einweihung soll im Böhmschen Gasthof, der damals in der Ammerbacher Straße 108 stand und von einem arbeitslosen Ehepaar Pohle übernommen worden war, eine bescheidene Feier stattgefunden haben.

„Im Jahre 1932“

Der Bericht zur Steinsetzung malt ein friedliches Bild des Pflichtarbeitereinsatzes in Jena-Ammerbach. Gewiss entstand durch die Zusammenarbeit eine Gemeinschaft, die Pflichtarbeiter hatten Gesellschaft und eine sinnvolle Beschäftigung, die ihrem Tag Struktur bot und für eine gewisse Anerkennung sorgte. Vielleicht verdienten sie sich sogar ein paar Mark extra, zumindest hatten sie somit noch Anspruch auf Unterstützungsleistungen und standen nicht ganz ohne da. Doch warum setzten sie sich dann selbst einen Gedenkstein? War es reiner Stolz, oder wollten sie auch auf ihre Situation aufmerksam machen?

Im selben Jahr berichtete das Jenaer Volksblatt mehrfach von Auseinandersetzungen zwischen den sogenannten Pflichtarbeitern und der Stadt Jena. Auch in den Jahren davor war es häufig zu Streiks der Pflichtarbeitsmannschaften gekommen, die ihre Arbeit auf den städtischen Baustellen niederlegten. 1931 hatten sie Vertrauenspersonen gewählt und einen Erwerbslosen- und Pflichtarbeiterausschuss gebildet, der versuchte, sich im Stadtrat Gehör zu verschaffen und bessere Bedingungen durchzusetzen. Unter anderem forderten sie eine Mittagspause, eine Toilette, die Errichtung von Wärmehallen, volle Bezahlung auch bei Krankheit, die Übernahme ihrer Mieten, kostenloses Baden in allen städtischen Bädern, kostenlose Ascheneimer und nicht zuletzt die Beseitigung der Pflichtarbeit.

Im September 1932, nur eine Woche vor der feierlichen Steinsetzung, forderte der Pflichtarbeiterausschuss eine Winterhilfe aus Kohlen und Kartoffeln, für Kinder unter 6 Jahren einen halben Liter Milch pro Tag und für ältere Kinder kostenlose Schulspeisung, die Übernahme von Gas-, Wasser- und Stromkosten, warme Kleidung und Schuhwerk und die Anerkennung ihres Ausschusses. Obwohl der Leiter des Wohlfahrtsamtes versprach, die notwendige Arbeitskleidung für Arbeiten im Freien zu gewährleisten, wurden die anderen Forderungen abgelehnt.

Anfang Dezember 1932 berichtete das Thüringer Volksblatt, dass die Jenaer Erwerbslosen in einer Massendemonstration vor das Stadthaus gezogen waren und mit dem Ruf „Wir haben Hunger, wir fordern Brot, Kartoffeln und Kohlen“ das Wohlfahrtsamt besetzten. Schließlich ließ der SPD-Dezernent und Leiter des Wohlfahrtsamtes, Emil Hädrich, die Demonstranten von der Polizei entfernen. Diese Beispiele zeigen, in welcher aufgeheizten Situation die Gedenksteinsetzung stattfand, und auf welch unterschiedlicher Weise arbeitspflichtige Erwerbslose in Jena versuchten, auf ihre Lage aufmerksam zu machen.

Jenaer Gedenkstein für die sogenannten Pflichtarbeiter
Der Gedenkstein für die Pflichtarbeiter vor der Sanierung | © C. Oehler

93 Jahre später…

Der Gedenkstein stand vor allem nach der Wende über viele Jahre unbeachtet in der Ammerbacher Flur. Die Schrift verblasste allmählich. Über Sinn und Bedeutung herrschte bei den meisten Menschen eine vage Vorstellung. Waren Pflichtarbeiter das gleiche wie Zwangsarbeiter? Gab es das nicht erst in der nationalsozialistischen Zeit? Und weshalb wurde ihnen ein Gedenkstein errichtet?

Auf Anstoß durch Mitarbeiter der Unteren Denkmalschutzbehörde Jena begannen Ende 2024 die Recherchen in der Jenaer Stadthistorik. Parallel dazu wurde der Steinmetzbetrieb Marco Kalus aus Ammerbach durch JenaKultur mit einer umfassenden Sanierung des Gedenksteines beauftragt. Die Arbeiten konnten im April 2025 abgeschlossen werden.

Im Rahmen der Sanierung wurde auch die Flasche gefunden, die 1932 im Rahmen der feierlichen Steinsetzung unter dem Gedenkstein begraben wurde. Diese beweist, dass der Stein noch am originalen Standort steht. Leider war die grüne Weinflasche – vermutlich schon bei der Steinsetzung – zerbrochen und die Urkunde mit den Namen der 62 Pflichtarbeitern verrottet. Mit ihr verschwinden somit auch die Identitäten dieser Menschen, die in Jena über viele Jahre Straßen und Wege ausbauten und andere gemeinnützige Aufgaben unter prekären Verhältnissen übernahmen.

Heute erschwert uns die schwierige Aktenlage, in der Pflichtarbeiter:innen oft nur als Zahlen vorkommen, das Nachvollziehen der einzelnen Schicksale. Dennoch bleibt uns in Jena der Gedenkstein, der fast 100 Jahre später weiterhin an ihre Geschichte und ihren Tatendrang erinnert und diese Menschen aus Jena somit vor der Vergessenheit bewahrt.

Sollten Sie sich an Menschen erinnern, die 1932 am Bau der Straße nach Ammerbach oder an anderen Pflichtarbeiten in Jena beteiligt waren, melden Sie sich gern bei unserer Stadthistorikerin, Dr. Jenny Price.

Besten Dank an Katrin Fügener vom Bauaktenarchiv Jena und Constanze Mann vom Stadtarchiv Jena für die Zuarbeiten sowie an Birgitt Hellmann und Eberhard Kalus für die Hinweise und historischen Fotos.

 

Literaturhinweise

Witold Fischer: Arbeitslosigkeit – 125 bis 1935, in: Jena Lexikon zur Stadtgeschichte, Jena (2018), S. 48.

Katrin Fügener: Genossenschaftliches Bauen und Kleinsiedlungsbau in Jena 1897-1945, in: Bauen und Wohnen in Jena ; 1: Konturen, Konflikte und Kontinuitäten 1871-1945, (2011), S. 41-75.

Detlev Humann: Vorläufer und Begleiter der NS-„Arbeitsschlacht“. Fürsorgearbeiten, Pflichtarbeiten und Notwerk in der Arbeitsbeschaffung von Weimarer Republik und Drittem Reich, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 58 (2010), S. 685-708.

Hans Schatter: Pflichtarbeit und Fürsorgearbeit. Voraussetzungen und Rechtsnatur der auf Grund von § 19 Fürsorgepflichtverordnung sich ergebenden Beschäftigungsverhältnissen der Wohlfahrtserwerblosen, Dresden (1931).

Rüdiger Stutz: Das Jenaer Stadtbauamt zwischen Siedlungsboom und Wohnungsnot 1931 bis 1942, in: Bauen und Wohnen in Jena ; 1: Konturen, Konflikte und Kontinuitäten 1871-1945, (2011), S. 157-180.

Friedrich Thieme: Gedenkstätten um Jena. Ein Führer durch die Gedenkstätten und Erinnerungszeichen des Schlachtfeldes und der Umgebung von Jena, Jena (1936).

  1. Matias Mieth

    Danke für diesen interessanten Artikel! Die Situation der Erwerbslosen war damals angesichts einer weniger leistungsfähigen Sozialgesetzgebung stärker als heute kommunalpolitisches Thema und beschäftigte mehrmals den Stadtrat. Der Oberbürgermeister musste schon 1930 vor protestierenden erwerbslosen Pflichtarbeitern erklären, der Stadtrat habe von dem vom Reich gebotenen Möglichkeiten, Einnahmen zur Deckung der gesteigerten Wohlfahrtslasten zu beschaffen, bereits Gebrauch gemacht und die zugelassenen drei Steuern beschlossen, darüber hinaus seien Gas- und Wasserpreis erhöht worden. Die Jenaer KPD dagegen forderte statt Pflichtarbeit tarifliche Bezahlung durch die Kommune.

    • Lieber Herr Dr. Mieth,
      danke für Ihr Feedback nebst den interessanten Hinweisen. Wir leiten alles gern an unsere Autorinnen weiter.
      Ein schönes Osterfest und mit freundlichen Grüßen
      Das JenaKulturBlog-Redaktionsteam

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