Freuen Sie sich mit uns schon jetzt auf das kommende Frühjahr 2026. Dann wird für alle Wanderfreund:innen ein kulturhistorisches Kleinod, quasi der Geburtsort Jenas, ganz neu erlebbar sein: die Lobdeburgruine.
Die Herren von Lobdeburg erhoben den kleinen Ort „Jene“ um 1230 zur Stadt. Die Überreste ihres Herrschaftssitzes zählen zu den wichtigsten Kulturdenkmalen und den besterhaltenen romanischen Profanbauten Thüringens. Insofern ist die Lobdeburg in ihrer exponierten Lage auch ein markantes Ausflugs- und Touristenziel.
Da droben auf jenem Berge,
Da steht ein altes Schloss,
Wo hinter Toren und Türen
Sonst lauerten Ritter und Ross.
Dies ist die erste Strophe aus Goethes Gedicht „Bergschloss”, zu dem ihn die Lobdeburg inspirierte.
Jenaer Wahrzeichen erwacht zu neuem Leben
Nicht zuletzt deshalb läuft seit fast 30 Jahren die denkmalgerechte umfassende Sanierung der Anlage; sie steht nun vor dem Abschluss. In diese Herkulesaufgabe involviert waren und sind viele Akteure: zuallererst natürlich der Denkmalschutz der Stadt Jena, die beiden städtischen Eigenbetriebe Kommunale Immobilien Jena und JenaKultur als Verwaltungsträger bzw. Nutzer, die Lobdeburg Gemeinde 1912 e. V. und nicht zu vergessen die zahlreichen Dienstleister: Firmen unterschiedlichster Couleur.
In diesem Jahr erfolgte der letzte Abschnitt der Sanierung mit einem Invest von über einer halben Million Euro. Dazu gehörten die Sanierung des Freigeländes zwischen den Mauerresten, die Sanierung und Restaurierung einzelner Mauerwerksabschnitte, die ergänzende Verlängerung der Gabionenwand und der Neubau mehrerer Treppenanlagen. Künftiges Highlight ist aber ohne Frage die neue Aussichtsplattform auf dem Zisternenturm.




Sanierung unter schwierigen Bedingungen
Um eine Vorstellung von den Herausforderungen zu vermitteln, sollte man sich die schwierige Geländesituation vor Augen halten, sodass etwa Schreitbagger in schwerem Gelände zur Rodung und ein Raupenkran für den Hub von Metallteilen über große Entfernung und extreme Höhenversätze vonnöten waren. Die Statik der Treppenanlage im Steilhang musste mit händisch gebohrten Mikrobohrpfählen sowie einer Rampe zur Aussichtsplattform mit optisch unauffälligen Kragschwertern gewährleistet werden.
Daneben galt es, auch immer den Naturschutz und den Stadtforst im Blick zu behalten. Nun ist die Zielgerade erreicht. Die Baumaßnahmen werden noch vor dem Winter, spätestens Ende November 2025 abgeschlossen sein.
Im Frühjahr werden nachträglich die derzeit in Arbeit befindlichen Informations- und Panoramatafeln installiert.
Deren Material, ein mit Emaille beschichteter Lavastein aus Volvic in Frankreich, ist dabei ästhetisch etwas Besonderes und außerdem sehr robust.
So entsteht ein völlig neuer Erlebnisraum, der auch für Veranstaltungen Kulisse werden soll. Und natürlich wird es im Frühjahr dann eine würdige Einweihungsfeier geben. Wir informieren…
