Allgemein Kultur in Jena Volksbad Jena

„Wir werden uns wiedersehen…“

Bandfoto vor schwarzem Hintergrund SELIG

Ein Interview mit Stephan „Stoppel“ Eggert von SELIG + Gewinnspiel

Am 22. November 2025 hält der Tourbus der Deutschrockband SELIG vor dem Volksbad Jena. Ab 20 Uhr heizen sie uns in der ehemaligen Badehalle im Rahmen ihrer „30 Jahre SELIG-Tour“ ganz bestimmt ordentlich ein. Im Rahmen dessen hatten wir die Möglichkeit, die Band zu interviewen. Beantwortet hat die Fragen der Drummer der Band, Stephan Eggert, genannt „Stoppel“:

30 Jahre SELIG – das klingt nach einem wilden Ritt durch die deutsche Musikgeschichte – ganz bestimmt vielen Hochs, aber auch Tiefpunkten. Wenn ihr heute auf diese Zeit zurückblickt: Was hat euch als Band über drei Jahrzehnte zusammengehalten?

Stoppel: In den 90ern war es unsere gemeinsame Leidenschaft, die Pubertät unserer Band mit der Lust auf Musik, Konzerte, Fans und all die Erlebnisse drumherum. Bei unserer Reunion waren wir mittlerweile erwachsen und hatten noch mal einen ganz anderen Blick aufeinander. Wir wussten viel mehr zu schätzen, was wir aneinander hatten: unsere Band-Chemie, unseren Sound und sehr treuen Fans natürlich. Das hält ja zum Glück auch bis heute an.

Ihr steht für den typischen SELIG-Sound: emotional, ehrlich, ein bisschen rau. Wie fühlt sich das an, diese Musik nach 30 Jahren wieder auf die Bühne zu bringen – mit all der Erfahrung von heute?

Stoppel: Die Musik fühlt sich zeitlos an, obwohl vieles davon in den 90ern entstand. Die älteren Songs sind natürlich eingebrannt, aber wir nehmen auch immer wieder Songs ins Programm, die wir selten spielen, und die fühlen sich dann aufregend und frisch an. Wir sind natürlich heute erfahrener als Musiker, aber auf der Bühne werden wir wieder zu Teenagern.

Was dürfen eure Fans – und vielleicht auch neue Gäste – auf eurer Jubiläumstour erwarten – Altes, Neues, einen Mix?

Stoppel: Eine Reise von 1993 bis heute, viel Dynamik, Tanzbares, einen Mega-Sound und geniales Licht. Muss man mal gesehen haben! 🙂

Ihr habt in eurer Karriere viele Städte gesehen – jetzt kommt ihr wieder nach Jena. Habt ihr Erinnerungen an frühere Auftritte in Thüringen und Jena?

Stoppel: Ich erinnere mich an ein sehr tolles Konzert in Jena in den 90ern. Und vor dieser Show haben wir mit unser Crew Fussball auf einer Wiese gespielt. Ich war schon nach 30 Minuten alle – wenn man abends zwei Stunden Vollgas gibt, sind Sprints für mich keine gute Idee.

Das Volksbad Jena ist – wie wir finden – ein besonderer Ort: eine ehemalige Badeanstalt des Volkes, die heute für Kultur, Konzerte und Kongresse lebt. Was bedeutet euch so ein Ort im Vergleich zu klassischen Hallen und Clubs?

Stoppel: Es ist immer toll, wenn die Location etwas Besonderes hat. Es ist viel schöner, an einem Ort mit Seele zu spielen, als in einer nüchternen Mehrzweckhalle.

Ihr habt die 90er mitgeprägt, eine Zeit, in der deutschsprachiger Rock neu definiert wurde. Wie nehmt ihr die heutige Musiklandschaft wahr – besonders im Streaming- und Social-Media-Zeitalter?

Stoppel: Musik zu machen, zu veröffentlichen und auf verschiedenen Plattformen wahrgenommen zu werden, ist heute eigentlich jedem möglich. In der Zeit vor Social Media war man als Musiker vom Wohlwollen der Musikindustrie abhängig, wenn man seine Songs unter die Leute bringen wollte. Das Internet hat die Musiklandschaft demokratischer gemacht. Ein echtes Ärgernis ist allerdings aktuell die ganze seelenlose KI-Musik, die durch die Streaming-Portale geistert. Man muss so was kennzeichnen, denn ich möchte keine Automaten-Musik hören…

Viele eurer Songs sprechen von Aufbruch, Schmerz und Freiheit. Wenn ihr heute einen neuen SELIG-Song schreibt/schreiben würdet – worum würde er gehen?

Stoppel: Um Menschen, Liebe, Leid, Lust und Schmerz, Aufbruch und natürlich Freiheit – die ist ja überhaupt die Basis für ein würdevolles Leben.

Band Selig (4 Männer) sitzen/stehen vor einer beigen Wand mit dem Schriftzug SELIG 30 Jahre Tour 2025
Agentur

Wie sehr verändert sich euer Songwriting, wenn man als Musiker älter wird? Kommen neue Themen ins Spiel?

Stoppel: Die Bandbreite der Erlebnisse wird mit zunehmendem Alter größer, und jeden Tag kann man Neues und Inspirierendes entdecken. Wir interessieren uns sehr für die Gegenwart und die Zukunft. Das fließt natürlich in unsere Persönlichkeit, die Musik und die Texte ein.

Gibt es einen Moment auf der Bühne, der sich nach all den Jahren noch genauso anfühlt wie früher?

Stoppel: Ja. Wenn das Saallicht ausgeht und unser Intro gestartet wird, dann fühlt es sich heute noch genau so an wie 1994 – das ist pures Adrenalin!

Wenn Selig ein Ort auf der Welt oder auch in Jena wäre – welcher wäre das wohl?

Stoppel: Das könnte eine Blockhütte in Schweden sein, oder eine Bar in Manhattan. Ein Park in Jena, oder eine Kneipe daneben. Wir mochten schon immer beides: Menschen und Natur.

Danke für das spontane, schriftliche Interview! Wir freuen uns sehr auf euch und sehen uns am 22. November!

Liebe Leser:innen,

für Sie haben wir heute etwas ganz Besonderes! Das Volksbad Jena sponsert 1 x 2 Konzerttickets für den Abend mit SELIG (22.11.25 @Volksbad Jena). Gewinnen können alle, die uns bis zum 20.11.25 12 Uhr eine E-Mail schreiben an pr@jena.de und uns verraten, was sie mit Selig verbindet oder warum genau sie die Tickets gewinnen sollten! Viel Glück!

Zu den Teilnahmebedingungen

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden.