Allgemein Ernst-Abbe-Bücherei Jena

Die Sternenlese 2023

Aufgeschlagenes Buch vor Nachthimmel mit Nordlichtern und Lichtreflexen, darüber der Schriftzug "Sternenlese"

Vier außergewöhnliche Lesungen geplant

Auf der Suche nach neuen Veranstaltungsformaten fanden die Ernst-Abbe-Bücherei und das Zeiss-Planetarium Jena im vergangenen Jahr zusammen. Unter der Kuppel des Planetariums präsentierten sie gemeinsam mit der „Sternenlese“ drei außergewöhnliche Veranstaltungen.

Den Auftakt machte Florian Freistetter mit seiner Lesung aus „Eine Geschichte des Universums“ in 100 Sternen – ein eher typisches Planetariums-Programm. Freistetter begeisterte das Publikum auf eine sehr unterhaltsame Art mit spannenden Fakten und Experimenten (Stichwort: „Waffel-Gate“) zum Universum. Das ausverkaufte Konzert der Band DOTA, in dem unter anderem vertonte Gedichte von Mascha Kaléko vorgetragen wurden und der Saal mit passenden Projektionen zu den Liedern die Gäste in andere Sphären abtauchen ließ, war ein unvergesslicher Abend für die Veranstalter und das Publikum. Zum Abschluss des Jahres fand am ersten Advent eine Lesung für Kinder unter dem Sternenhimmel statt: Der Weimarer Alexander von Knorre las aus seinem Buch „Kissenschlacht im Nachtexpress“ vor und begeisterte mit dem Text und seinen lustigen Illustrationen, die im Kuppelsaal projiziert wurden, Kinder und Eltern.

Nach diesen drei erfolgreichen Veranstaltungen waren sich die Verantwortlichen von EAB und Planetarium schnell einig, dass die Sternenlese auch im Jahr 2023 fortgesetzt werden sollte. Das Ambiente im Planetarium lädt dazu ein, Lesungen und Konzerte zu einem besonderen Erlebnis zu machen. So wurde nach passenden Themen gesucht, die – wie auch im Vorjahr – nicht nur die klassisch-astronomische Sparte des Planetariums bedienen.

Wir starten deshalb in diesem Jahr einen Tag nach dem Frauentag, am 9. März, mit einer thematisch passenden Lesung darüber, dass Frauen schon immer die Welt veränderten. Die Journalistin und Kolumnistin Vera Weidenbach erklärt in ihrem 2022 erschienenen Buch „Die unerzählte Geschichte„, wie Frauen die moderne Welt erschufen und warum wir sie nicht kennen.

Foto von Vera Weidenbach in einem Durchgang
Vera Weidenbach ©Vic Harster

Kurze Zeit später, am 23. März, kommen alle Science-Fiction Fans auf ihre Kosten: Der Jenaer Autor Nils Westerboer wird im Planetarium aus seinem Sci-Fi-Roman „Athos 2643„, der im letzten Jahr bei Klett-Cotta erschien, lesen. Eine Geschichte, die auf dem Jupitermond spielt, passt natürlich perfekt in das Ambiente eines Planetariums. Das Publikum kann sich während der Lesung auf beeindruckende Bilder aus den Tiefen des Weltalls freuen.

Schwarz-weiß Portrait von Nils Westerboer
Nils Westerboer ©Tina Peißker

Mitte des Jahres, am 15. Juni hat Jan Hegenberg, einigen vielleicht besser bekannt als „Der Graslutscher„, eine gute Nachricht für uns: Der „Weltuntergang fällt aus!“ Warum er uns dahingehend beruhigen kann, erklärt er bei seiner Lesung aus dem gleichnamigen Buch. Faktenbasiert, aber trotzdem mit einer ordentlichen Prise Humor, zeigt der bekannte Blogger wie wir die Energiewende angehen können und wie Städte ohne Autos aussehen und funktionieren würden.

Schwarz-weiß Portrait von Jan Hegenberg alias Der Graslutscher
Jan Hegenberg alias „Der Graslutscher“ ©Simon Hegenberg

Die vierte Lesung ist dann wieder etwas für alle Astronomie-Fans: Am 13. September liest Ruth Grützbauch aus ihrem Buch „Per Lastenrad durch die Galaxis“ und gibt Antworten auf die Fragen, warum es Etwas und Nichts gibt und wie das alles eines Tages enden wird. Die Wienerin Ruth Grützbauch ist promovierte Astronomin und ist mit einem mobilen Planetarium, das in ein Lastenrad passt, auf Reisen. Gemeinsam mit Florian Freistetter, der letztes Jahr die Sternenlese eröffnet hat, erstellt sie außerdem den Podcast „Das Universum“ – und so schließt sich unser „Sternenlese“-Kreis ganz wunderbar. 

Wer nun diesen Beitrag bis zum Ende gelesen hat, wird noch mit dem Lüften eines Geheimnisses belohnt:  In der Vorweihnachtszeit wird es wieder eine Lesung für Kinder geben. Auf welches Buch sich die Kinder freuen können, wird aber noch nicht verraten.

Weitere Infos zur Sternenlese gibt es auf den Webseiten der Ernst-Abbe-Bücherei Jena und Tickets für alle Veranstaltungen online oder vor Ort im Zeiss-Planetarium Jena.

Ob Sci-Fi-Fan, Hobby-Astronom:in oder einfach nur Kulturbegeisterte – eine Lesung oder ein Konzert im Jenaer Planetarium ist immer ein außergewöhnliches Erlebnis. Wir hoffen, wir konnten Sie mit diesem kleinen Rückblick und der Aussicht auf 2023 für einen Besuch der Sternenlese begeistern!

Waren Sie vielleicht sogar im vergangenen Jahr dabei? Teilen Sie Ihre Eindrücke doch in den Kommentaren!

  1. Rainer Kirmse , Altenburg

    KOSMOLOGIE RELATIV LYRISCH

    Wir blicken zu den funkelnden Sternen
    in des Weltalls unendlichen Fernen.
    Dabei fragen wir uns so manche Nacht,
    wie wohl entstanden ist all diese Pracht.

    Wie fing das Universum an?
    Was ist am Multiversum dran?
    Urknall oder wie auch immer,
    keiner hat den rechten Schimmer.
    Aus einer Singularität
    das Duo Raum und Zeit entsteht.
    Von Nukleonen, winzig klein,
    zum größten Galaxienverein;
    wie es ablief, weiß Gott allein.
    Ein Fall für Albert Einstein.😉
    Weltbekannt sein Resultat:
    E = m c ²
    Er postulierte die Raumzeit,
    den gekrümmten Raum als Neuheit.
    Revolutionäres war gedacht,
    Wissenschaft vorangebracht.
    Einsteins geniale Gedanken
    brachten das Weltbild ins Wanken.
    Seine Relativitätstheorie,
    speziell wie allgemein, ein Meilenstein.
    Daneben trat er stets für Frieden ein.

    Am Anfang war der Urknall,
    um uns herum der Nachhall.
    Das Weltall in Expansion
    Milliarden Jahre nun schon.

    Es sind dabei die Galaxien
    einander rasant zu entflieh’n.
    Da ist keine Wende in Sicht,
    irgendwann geht aus das Licht.

    Dunkle Materie ist rätselhaft,
    dunkle Energie nicht minder.
    Das Wissen ist noch lückenhaft,
    man kommt nicht recht dahinter.

    Es braucht wohl wieder ein Genie,
    gar eine neue Theorie.
    Des Universums Architektur –
    Was ist der Sinn von allem nur?

    Wir sehen Sterne blau und rot,
    neugeboren, auch kurz vorm Tod;
    and’re unser Sonne ähnlich,
    mittelalt und leuchtend gelblich.
    Da gibt es Riesen und Zwerge
    verschiedenster Leuchtstärke;
    Solisten und Mehrfachsterne,
    im Innern Fusion der Kerne.

    Sterne entstehen und vergehen,
    das ist im All Normalgeschehen.
    Wir alle kommen von den Sternen,
    wo die Elemente geboren.
    Kein Atom in des Kosmos Fernen
    geht im großen Zyklus verloren.
    So werden in allen Galaxien
    Lebenskeime ihre Kreise zieh’n.

    Uns’re Galaxie ist eine von Milliarden,
    ein Spiralsystem, keine Besonderheit.
    Die Erde hatte die besten Karten,
    hier fand das Leben Geborgenheit.

    Aus toter Materie ging es hervor,
    strebte hin zu höchster Komplexität.
    Die Evolution wirkt als ein Motor,
    der einfach niemals ins Stocken gerät.

    Zahllose Arten entsteh’n und vergeh’n,
    bevor der Mensch betritt die Szenerie.
    Auch dessen Ende ist vorherzuseh’n,
    das ist die kosmische Dramaturgie.

    Wir sollten auf Erden nutzen die Zeit,
    zum Siege verhelfen der Menschlichkeit.
    Klima und Umwelt schützen, Raubbau beenden,
    das Anthropozän zum Guten wenden.
    Ökonomie und Ökologie im Verein,
    der blaue Planet wird uns dankbar sein.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus der Skatstadt

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