Neuauflage der Druckwerkstatt im Karmelitenkloster
Historischer Druckort
Im Frühjahr 2017 wurden aus Anlass des Reformationsjubiläums die sanierten baulichen Reste des Karmelitenklosters und die hier von den Städtischen Museen Jena eingerichtete Ausstellung der Öffentlichkeit übergeben. Ab 1554 haben hier Setzer, Korrektoren und Drucker die Jenaer Luther-Ausgabe und zahlreiche Schriften reformatorischer Theologen aufgelegt und dabei Tausende Papierbögen bedruckt. An jedem Wochenende lassen sich im Kloster Interessenten über diese Jenaer Episode der Reformationsgeschichte informieren.
Extra geschnitzter Druckstock
An die Druckerei erinnerte 2017 ein bisher nur einmal durchgeführter Druckworkshop, bei dem von einem geschnitzten Holzstock eine nachempfundene Titelseite per Hand in einer Presse nachgedruckt werden konnte. Es war nicht einfach, die Ausstattung dafür zu beschaffen. Zum einen galt es, eine Seite zu entwickeln, die der Buchkultur des 16. Jahrhunderts entsprach, zum anderen musste ein Druckstock gefertigt werden. Mit Grit Wolf hatte sich damals eine professionelle Holzschnitzerin auf das Wagnis eingelassen und ein solches Titelblatt der Lutherzeit einfühlsam nachgestaltet.
Neues Angebot am 24. Mai
Obwohl 2017 mehrere Hundert Blätter nachgedruckt wurden, gab es später mehrfache Anfragen, ob und wann man wieder einmal dieses besondere Souvenir selber herstellen könnte. Eine Prüfung ergab, dass der Druckstock fast ohne Risse und Verformungen erhalten ist, die Lagerung also – wie man es im Museum auch erwartet – sachgerecht erfolgte. Die Abendöffnung des Klosters zur diesjährigen Museumsnacht am 24. Mai kann nun genutzt werden, um erneut mit den Gästen den Druckstock zu schwärzen, ein Spezialpapier darauf zu pressen und dieses dann vorsichtig abzuziehen. Sowohl Kinder als auch Erwachsene können sich unter Anleitung in der „schwarzen Kunst“ erproben und dann den eigenen Abzug mit nach Hause nehmen – also bei Bedarf vormerken: Station Karmelitenkloster zur Langen Nacht der Museen.
Haben Sie das Karmelitenkloster selbst schon einmal besucht? Falls nicht, nutzen Sie die besondere Gelegenheit, dieses Kleinod mitten im Zentrum zu entdecken. Wir freuen uns über Ihr Feedback!