Seit fast 23 Jahren an der vhs Jena
Herr Ziege, der studierte Geograf, arbeitet seit 2002 als Fachbereichsleiter Beruf und Schulabschlüsse an der vhs Jena, und seit 2013 übernimmt er auch als stellvertretender Leiter Mitverantwortung für die Einrichtung.
Das ist eine ganz nüchterne Beschreibung für eine Persönlichkeit, die in der vhs Jena, aber auch weit darüber hinaus, Maßstäbe im Bereich der Erwachsenenbildung gesetzt hat und weiterhin setzt.
Wenn Sie diesen Beitrag lesen, stellen Sie sich doch eine dynamische Person vor, die meist froh gelaunt, mit großem Interesse an vielfältigen Themen und absoluter Überzeugung für die Idee der Volkshochschule unterwegs ist. Stellen Sie sich eine Person vor, die immer dann besonders genau hinhört, wenn es um Bildungsgerechtigkeit und Teilhabechancen auch für diejenigen geht, die bisher nicht gerade verwöhnt wurden vom Leben und ihren ganz persönlichen Rahmenbedingungen. Stellen Sie sich eine Person vor, die dann nicht einfach nur betroffen den Kopf schüttelt, sondern eine Person, die zupackt und genau das tut, was gerade notwendig ist, ob nun konzeptionell, kommunikativ, antragslyrisch oder auch ganz praktisch einfach zufasst, räumt oder organisiert.
Als eine solche Person habe ich Christian Ziege vor fünf Jahren kennen und schätzen gelernt. Und ich meine, dass es höchste Zeit ist, ihn in dieser Reihe einmal vorzustellen.
Was macht ihn denn nun zu einem solchen Experten?
Im Laufe seiner Tätigkeit als Fachbereichsleiter betreute er verschiedene Aufgabenbereiche. Dabei brachte er stets neue Ideen ein, z. B. in den Bereichen Beruf, Naturwissenschaft und Technik. So stellte er das IT-Programm der vhs schon vor vielen Jahren auf eine flexiblere, modulare Form um und führte sehr zeitig das Xpert-Kurssystem für Kaufmännische Qualifizierungen des Deutschen Volkshochschulverbandes (DVV e.V.) ein. Und die Ideengrundlage für unseren ProbierLaden ist in wunderbarer Kooperation, vielen Brainstormingstunden und umfangreichen Recherchen gemeinsam mit Hr. Ziege entstanden. Wo wären wir auch hier ohne diesen kreativen Geist?
In Zusammenarbeit mit dem Thüringer Volkshochschulverband (TVV e.V.) entwickelte er ein Kurssystem für die Ausbildung von Gästeführenden, das alle Thüringer Volkshochschulen übernehmen konnten und das damit den Mindestanforderungen des Deutschen Gästeführerverbandes entsprach. Als Jena im Jahr 2008 „Stadt der Wissenschaft“ wurde, entwickelte er das Format Science Guides, das vor allem Studierende ansprach, um Gäste der Hochschulen durch die Stadt zu führen.
Das Thema Digitalisierung in all seinen Facetten treibt er seit Jahren an der vhs Jena maßgeblich voran (Webseitengestaltung, Ausstattung, Einweisung in die Nutzung, Ermöglichung von hybriden Formaten, Nutzung der vhs.cloud). Nicht selten und gelegentlich mit rollenden Augen weist er dann aber doch mal darauf hin, dass er nicht immer verantwortlich sein möchte „für alles, was einen Stecker hat“. Dies blieb in der Vergangenheit nicht aus, da das alltägliche operative Geschäft häufig keine Zeit für die Erstellung eines Tickets lässt, sondern einfach nur genau in diesem Moment gehandelt werden muss. Und dann werden ganz selbstverständlich diejenigen gerufen, die sich am besten auskennen. Und das ist dann meist Herr Ziege.
Aktuell ist sein besonderes Engagement im Bereich der Schulabschlüsse hervorzuheben. Der großen Nachfrage begegnet er als verantwortlicher Fachbereichsleiter (gemeinsam mit Sybille Zeise / Sachbearbeitung) mit hohem Beratungs- und Betreuungsaufwand: Niemand soll zurück bleiben, alle sollen ihre Chance bekommen. Und wie es ihm eigen ist, scheut er dafür keinerlei Mehraufwand oder Vorbereitungsarbeiten, auch zu Zeiten, in denen andere schon längst oder auch noch zu Hause sind.
Im Bereich Schulabschlüsse schlug er das sogenannte „Kombimodell“ vor. So geht die vhs Jena derzeit neue Wege, um dem wachsenden Bedarf in den unterschiedlichen Abschlüssen vom Haupt- über den Realschulabschluss bis hin zum Abitur gerecht zu werden und Teilhabe besser zu ermöglichen. Nicht selten ist er hier auch ganz persönliche Feuerwehr oder Sozialpädagoge, wenn es um die Sorgen und Nöte der mittlerweile rund 50 Teilnehmenden und wachsenden Anzahl an Dozent:innen in unseren mittlerweile 4 Kursen zur Vorbereitung auf die externe Schulabschlussprüfung geht.
Herr Ziege hat mit seinem Engagement und seinen Ideen die Arbeit der vhs Jena und der Thüringer Volkshochschulen in den letzten zwei Jahrzehnten sehr bereichert, auch mit geprägt. Er ist ein Beispiel dafür, wie die Idee Volkshochschule mit Leidenschaft, Kompetenz und hohem persönlichen Einsatz gelebt und umgesetzt werden kann. Ihm merkt man bis heute die Freude und das für ihn Sinnstiftende an der Arbeit an.
Herr Ziege macht nicht einfach nur einen verdammt guten Job. Herr Ziege lebt vhs!
Dr. Angela Anding, Leiterin der vhs Jena
So strahlt er dies ganz selbstverständlich aus, quasi by the way, bei Entscheidungsfindungen, in konzeptionellen Überlegungen, im alltäglichen Klein-Klein, im operativen Geschäft und im Umgang mit unseren so unterschiedlichen Zielgruppen.
Er ist ein Mitarbeiter, bei dem auch nach gut 22 vhs-Jahren keinerlei kreative oder sonstige Ermüdungserscheinungen festzustellen sind, der mit großer Leidenschaft den vhs-Bildungsauftrag ernst nimmt und immer wieder neu inspiriert und umsetzt. Nichts ist ihm zu viel, kein Weg zu weit, kein Formular zu komplex, keine Sitzung dauert ihm zu lange, wenn er damit die vhs-Arbeit in Jena bereichern kann.
Er war und ist aber auch ein wichtiger und überaus kompetenter Ansprechpartner für externe Kooperationspartner:innen, Firmen, andere Volkshochschulen in Thüringen und weit darüber hinaus und auch für die Kolleg:innen im Team selbst.
Dass dies auf Dauer nicht verborgen geblieben sein kann, zeigt seine Nominierung für und Auszeichnung mit dem Ehrenpreis des Thüringer Volkshochschulverbandes (TVV). Diese Auszeichnung wurde unlängst im Rahmen des Neujahrsauftaktes des TVV e. V. vorgenommen.

Herzlichen Glückwunsch zu dieser vollkommen zu Recht zum Ausdruck gebrachten Ehrung und auf viele weitere gemeinsame und erfolgreiche Jahre im Team der Volkshochschule Jena.
Selbstverständlich soll auch Christian Ziege selbst noch einmal zu Wort kommen:
Lieber Herr Ziege, was macht die Arbeit in der Volkshochschule für Sie auch nach gut 22 Jahren noch interessant?
Es lässt sich vielleicht kurz so zusammenfassen: Vielfalt ist der Markenkern der Volkshochschulen – und das trifft auch auf die Tätigkeit an einer vhs zu. In den zurückliegenden Jahren seit 2002 ergab sich immer wieder die Möglichkeit, in den unterschiedlichsten Bereichen zu arbeiten. Zum Beispiel im Fachbereich Sprachen. Hier hatte ich eine Zeit lang die Verantwortung für den Bereich DaF/DaZ und Projektkurse für Geflüchtete. Ähnlich gelagert war es in den Bereichen Kultur und Gestalten oder Gesellschaft. Heute sind es eher die Grund- bzw. die Berufliche Bildung, die meinen Schwerpunkt ausmachen. Somit kann ich über die zurückliegenden Jahre eins mit Sicherheit sagen: Für die Gesundheitsangebote war ich noch nie zuständig. Spannend war und ist dabei immer die Arbeit mit den unterschiedlichsten Menschen. Dies fordert einen täglich neu heraus. Oft muss man sich stündlich auf andere Aufgaben und andere Menschen einstellen. Das ist anspruchsvoll und spannend zu gleich. Dankbar bin ich aber auch für die Arbeit mit dem und im Team der vhs. So unterschiedlich die Themen der vhs sind, so unterschiedlich sind auch die Kollginnen und – leider nur wenigen – Kollegen. Aber uns alle eint das große Interesse an der Ermöglichung von Bildung über die Generationen hinweg.