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Visionen, Veränderungen, Vollblutmusiker:innen

Robert Seidel, 2008, Lichtprojektion am Phyletischen Museum Jena im Rahmen von "Jena leuchtet"

Lesen Sie unbedingt den neuen Seitenklang!

Bereits vor sechs Wochen ist der neue Seitenklang, die 36. Ausgabe des Musikermagazins der Jenaer Philharmonie, erschienen. Wir wollen Ihnen diese Juni-Ausgabe hier im Blog unbedingt, einer schönen Gepflogenheit folgend, noch nachreichen. Vielleicht haben Sie ja Lust, auf diese Weise dem Orchester, das sich mit einer kurzen Unterbrechung mit Gastspielen in Toblach und Chorin und den Weimar Master Classes bis Ende August in der wohlverdienten Sommerpause befindet, auf eine kontemplative Weise nah zu bleiben?

Denn die Beiträge sind wie immer sehr gehaltvoll, und da von den Musiker:innen selbst verfasst, auch wie immer mit einer speziellen Optik verbunden, die Nicht-Insidern neue Zugänge und Perspektiven verschafft.

Drei ausführliche Interviews bilden sozusagen den Hauptteil des Heftchens. Zunächst wird Friedrun Vollmer zu den Herausforderungen des Orchestermanagements befragt. Friedrun Vollmer ist Werkleiterin bei JenaKultur für Kulturentwicklung und Kulturelle Bildung und als solche in Personalunion zugleich, etwas prosaisch formuliert, die Einrichtungsleiterin der Jenaer Philharmonie. In dieser Rolle ist es ihr Ziel, zu „überzeugen, dass wir (gemeint ist das Orchester – Anm. d. Red.) unverzichtbar sind.“

 

„Mich treibt sehr um, wie es gelingen kann, den Switch im Publikum von den Senior:innen zu den Jungen hinzubekommen.“

Friedrun Vollmer

Wer das neue Spielzeitheft anschaut, bekommt schon eine Ahnung, wie es gehen könnte. Neue Formate, neue Spielorte, neue Fokussierungen, diesmal auf Schostakowitsch, dazu ein Artist in Residence, Robert Seidel, der dafür sorgen wird, dass sich Musik und Lichtkunst in besonderer Weise miteinander verknüpfen und gegenseitig befruchten werden. Das Saisoneröffnungskonzert am 14. September, 15 Uhr im Ernst-Abbe-Saal des Volkshauses Jena, bietet im Rahmen des Tages des offenen Denkmals die einmalige Gelegenheit, kostenfrei per Schnuppertour in die neue Spielzeit zu starten und sich inspirieren zu lassen.

Hinzu kommen junge Gesichter im Orchester. Der stellvertretende Solo-Kontrabassist, Alexander Brühl, und Torben Jans, Erste Violine Tutti, geben interessante und sehr persönliche Einblicke in ihre jungen Musikerleben. Beide mögen Sibelius besonders – vllt. auch eine Anregung? By the way vermitteln sie, wie man Musiker:in der Jenaer Philharmonie wird: Nach einem bestandenen Probespiel bekommt man ein Probejahr im Orchester, erst danach folgt ein Vertrag, allerdings der dann auf Lebenszeit.

Fazit: „Die Jenaer Philharmonie ist wirklich ein unglaublich tolles Orchester.“

Die Duale Orchesterakademie Thüringen wird separat in den Blick genommen. Dass sie ein Erfolgsmodell ist, belegt auch die Randbemerkung von Alexander Brühl, der nämlich auf diesem Weg nach Jena gekommen ist.

Lesen Sie auch unbedingt den Erfahrungsbericht von Inola Hermine Zeuner, die ein Freiwilliges Soziales Jahr für Kultur bei der JP absolviert. Und natürlich wünschen wir last but not least Wolfgang Perkuhn bereits jetzt alles Gute für den neuen Lebensabschnitt ab November. Sagenhafte 47 Jahre hat er dann im Orchester gewirkt. Zurecht wird er als „Urgestein“ bezeichnet.

Nun lesen Sie also selbst! Und wenn Ihnen Livemusik fehlt, dann empfehlen wir Ihnen wärmstens die Kulturarena, die noch bis 18. August open air läuft: Ein anderer Ort, ein anderer Sound, aber ohne Frage auch ein Klassiker unterdessen, der immer für Entdeckungen gut ist.

 

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