Allgemein JenaKultur (übergreifend) Kulturpreise & Stipendien

„The winner is…“ FRIEDRICH HERRMANN

Friedrich Herrmann im Kaisersaal in Erfurt

Die Stadt Jena vergibt den ersten Walter-Dexel-Preis für das Jahr 2024

Im März letzten Jahres haben wir hier im Blog darüber berichtet, dass die Stadt Jena die seit nunmehr 1997 existierende Walter-Dexel-Ehrung neu aufgestellt sowie die Vergabekriterien evaluiert und geschärft hat. Ein, vielleicht zugegebenermaßen eher äußerlicher Aspekt dabei: Die ehemals Stipendium bezeichnete Ehrung heißt nun richtigerweise Preis, da es sich ja schon immer um eine Einmalzahlung handelt. Zugleich wurde aber auch festgelegt, dass man strenger unterscheidet zwischen Künstler:innen, deren Wirken gewürdigt und die vor allem in ihrem weiteren kreativen Weg unterstützt werden sollen, und den genauso wichtigen „Kümmerern“, die oft ehrenamtlich Kunst und Kultur ermöglichen und quasi für ihr „Lebenswerk“ zugunsten der Kulturentwicklung in Jena tätig waren oder sind. So gibt es nun zukünftig in allen geraden Jahren den Walter-Dexel-Preis eben für jüngere Künstler:innen. Und in allen ungeraden Jahren kann eine Goldene Kulturkarte vergeben werden, die die ehrenamtliche Leistung für eine bestimmte Zeit mit kostenfreien Eintritt zu wichtigen JenaKultur-Veranstaltungen honoriert.

Für die Goldene Kulturkarte ist JenaKultur hinsichtlich der genauen Vergabekriterien noch im Austausch mit der Politik, namentlich dem Kulturausschuss. Diese Karte wird dann im Laufe des Jahres 2025 erstmals vergeben.

Nachdem im Herbst 2024 das neue Dezernat für Bildung, Jugend, Kultur und Sport eingerichtet wurde, konnte unter der Leitung des neuen Dezernenten Johannes Schleußner endlich im Dezember die Jury tagen und den ersten Walter-Dexel-Preisträger für 2024 benennen. Der Jury gehörten neben Johannes Schleußner die JenaKultur-Werkleiterin für Kulturentwicklung und Kulturelle Bildung, Friedrun Vollmer, der Kulturausschussvorsitzende, Dr. Jörg Vogel, und der Walter-Dexel-Stipendiat des Jahres 2022, Tim Helbig, an.

Fünf Vorschläge, teils aus der Öffentlichkeit, teils von der Jury, lagen auf dem Tisch:

  1. Diana und Philipp Moog, Blogger
  2. Leon Pfannenmüller, Schauspieler, Stückeentwickler und Regisseur
  3. Friedrich Herrmann, Slam-Poet, Stand-Up-Comedian, Buchautor und Moderator
  4. Thibeaut Joyeaux, Stop-Motion Filme
  5. Romy Friedewald, Bildende Künstlerin

Die Jury tat sich mit der Entscheidung nicht ganz leicht, da fast jeder Vorschlag gut begründet war und aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, Potential hatte.

Schlussendlich aber hatte Friedrich Herrmann die Nase vorn. Er kommt aus Jena und bringt sich in Jena ein, hat hier sein Publikum. Gleichzeitig ist er ein „Aushängeschild“ für Jena geworden. Poetry Slam ist ein neues Genre, das junges Publikum anspricht und einen hohen künstlerischen Anspruch verfolgt. Es ist performative Literatur.

Friedrich Herrmann ist außerdem Autor, Ermöglicher und Veranstalter.

So resümiert die Jury:

„Als Poetry Slamer gewann Friedrich Herrmann 2015 in Gera die thüringischen und 2017 in Dresden die sächsischen Landesmeisterschaften im Poetry Slam. Erstmals das Finale der deutschsprachigen Poetry Slam-Meisterschaften erreichte er 2018 in Zürich, wo er auf dem vierten Platz landete. 2019 wurde er deutschsprachiger Vize-Meister im Team-Wettbewerb und ‚deutschsprachiger Meister im Poetry Slam‘ m Einzelwettbewerb.

In Jena rief er im Laufe der letzten 10 Jahre zahlreiche Veranstaltungen ins Leben, die kulturelle Vielfalt in Jena prägen und bereichern und seitdem von einem begeisterten Publikum angenommen werden. So konnte er in den letzten Jahren weit über 20.000 Zuschauer:innen bei mehr als 130 verschiedenen Veranstaltungen begrüßen. Für diese reist nicht nur das Publikum weit an, sondern auch seine Gast-Poeten sind bekannte Größen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. 

Friedrich Herrmann hat sich um die Entwicklung des künstlerisch-kulturellen Lebens in Jena verdient gemacht und arbeitet stets mit einem professionellen künstlerischem Anspruch nicht nur an der eigenen Weiterentwicklung seiner Projekte, sondern bietet auch jungen Talenten aus Jena und darüber hinaus mit seinen Formaten und Workshops die Chance, aufzutreten, Feedback zu erhalten und sich zu verbessern.

Er ist selbst als Veranstalter und Künstler im gesamten deutschsprachigen Raum und teilweise darüber hinaus unterwegs und schafft es zudem, durch Kooperationen die Größen der Szene zu seinen Veranstaltungen nach Jena zu locken.“

 

 

Friedrich Herrmann
Hat gut Lachen: Friedrich Herrmann ist der erste Walter-Dexel Preisträger der Stadt Jena | © C. Worsch

Wir freuen uns und danken dafür, dass das Kassa als Veranstaltungsort die Preisverleihung tatkräftig unterstützt. Sie ist für den 27. Februar 2025, 18 Uhr geplant. Der Eintritt ist frei, und wir hoffen auf zahlreiche Gäste, solche die Friedrich Herrmann bereits kennen und schätzen, aber auch jene, die ihn und dieses moderne Genre kennenlernen möchten.

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