Luise Wolfram ist Schauspielerin. Man kennt sie aus zahlreichen TV-, Kino- und Theaterproduktionen, in denen sie ihr Können unter Beweis stellt. So spielte sie lange Zeit bei der Berliner Schaubühne bis es sie schließlich vor die Kamera zog, wo sie sowohl in TV-Spielfilmen als auch bei internationalen Produktionen wie Mathilde – Liebe ändert alles oder Aenne Burda – Die Wirtschaftswunderfrau mitgewirkt hat. Die ersten Schritte ihres künstlerischen Werdegangs machte sie in Jena – an der Musik- und Kunstschule. Wir haben mit ihr gesprochen und sie zu ihren persönlichen Erinnerungen an ihren damaligen Musik- und Schauspielunterricht befragt.
Sie sind eine erfolgreiche Schauspielerin, bekannt z. B. aus der Fernsehserie Charité oder der Komödie Kiss Me Kosher. Im Bremer Tatort wurde Ihre Figur der Linda Selb nun fester Teil des Ermittlerteams – ein Adelstitel in der deutschen Fernsehlandschaft, herzlichen Glückwunsch!
Angefangen hat Ihre Karriere gewissermaßen in der Musik- und Kunstschule Jena mit Unterricht in Klavier, Gesang und Schauspiel. Wie kam es dazu, war es Ihr eigener Wunsch, diesen Weg einzuschlagen?
Ich habe mit 8 Jahren bereits in einem Kinofilm mitgespielt (Engelchen), was mich tief beeindruckt hat. Von da an habe ich innerlich an diesem Plan festgehalten, weiter in den Schauspielkosmos einzutauchen.
Irgendwann mit 15 oder 16 wusste ich dann, dass ich mich an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch bewerben will und habe dies getan. Dass es beim ersten Mal klappt, war sehr überraschend und ich bin direkt nach dem Abitur nach Berlin gezogen, um Schauspiel zu studieren. Da meine Tante Claudia Geisler Bading auch Schauspielerin ist, hatte ich von klein auf einen realen Bezug zu dem Beruf und ein Vorbild.
Wie hat Ihnen der Unterricht in der Musik- und Kunstschule Jena dabei geholfen, Ihr Ziel zu erreichen? War es eine gute Vorbereitung auf das spätere Schauspielstudium und Ihre ersten Rollen?
Die Zeit an der Musik- und Kunstschule habe ich immer noch sehr präsent in Erinnerung. Die verschiedenen Stücke, die wir mit unserem fantastischen Schauspiellehrer Andreas Ittner geprobt haben, waren jedes für sich genommen sehr besonders und ich habe es nie in Frage gestellt, weiterzumachen. Ich habe da gemerkt, dass ich auf der richtigen Fährte bin und mir das leicht fällt, zu spielen. Aber auch der Klavier- und Gesangsunterricht war neben dem Ausgleich zu Schule auch eine Vorbereitung auf mein Studium danach, welche ich nicht missen möchte.
Was war Ihr liebster Teil am Unterricht, mochten Sie ein Fach oder eine bestimmte Übung besonders gern?
Als wir das Stück „Der Besuch der alten Dame“ von Dürrenmatt ein Schuljahr lang geprobt haben, hatte ich das erste Mal eine konkrete Begegnung mit geschriebener Sprache und der Dramatik dahinter. Auch der hintergründige Witz, die Komik, das hat mir sehr gut gefallen. Auch die Einfachheit, mit der Andreas Ittner die Bühnenbilder hat erstehen lassen, war toll. Es braucht nicht viel außer einen guten Text und spielwütige Menschen. Die Welt aus den Zeilen in die Köpfe der Menschen im Zuschauerraum überspringen zu lassen, fasziniert mich damals wie heute.
Erinnern Sie sich an eine prägende Begebenheit aus dieser Zeit?
Ich erinnere mich noch an das alte Gebäude am Steiger, wo ich schon als Grundschulkind zum Töpferunterricht gegangen bin. Der war unten im Keller und der Geruch von nassem Ton vermischt mit Keller löst in mir immer noch das Gefühl aus, gleich kann man sich endlich auf was konzentrieren, von dem man vorher noch nicht weiß, wie es hinterher wird. Jede Stunde war gewissermaßen eine Überraschung und gleichsam meditativ.
Wir freuen uns über Ihre schönen Erinnerungen an die Musik- und Kunstschule Jena und sagen vielen Dank für das Interview! Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg und sind gespannt, in welchen weiteren Rollen wir Sie in Film und Fernsehen wiedersehen werden!
Welche Erfahrungen haben Sie in der Musik- und Kunstschule Jena gemacht? Haben Sie auch so konkrete Erinnerungen wie Luise Wolfram? Erzählen Sie uns gern davon in den Kommentaren!