Der Auftakttrailer seiner ersten Spielzeit vom Herbst 2018 verspricht einen „neuen Klang der Jenaer Philharmonie“. Wer bereits das eine oder andere Konzert erlebt hat weiß, dass Generalmusikdirektor Simon Gaudenz dieses Versprechen hält
Simon Gaudenz nutzt so bewusst wie überlegt die Jenaer Klangpotentiale. Und damit sind nicht nur Orchester und Chöre gemeint, sondern auch das akustische Ausmessen der Räume des in neuem Glanz erstrahlenden Volkshauses. Schon im Eröffnungskonzert tönten Trompeten aus der Ferne des Aufganges und im Januarprogramm ließ er den Klang der gesungenen Worte des Kammerchores aus dem Nachbarsaal vom Orchester übernehmen und weitertragen. So geschieht das Einbinden der drei Chöre in das sinfonische Programm des Orchesters ganz anders als gewohnt: als klingendes Instrument im sinfonischen Programm. Das wird erneut am 6. Juni 2019 zu erleben sein, wenn der Madrigalkreis im Konzert „Sternstunden der Musik – Musik und Kosmos“ eine Komposition des lettischen Tonkünstlers Ēriks Ešenvalds für Chor und Gläser intoniert. Und schon am 28. März ist der Männerchor des Knabenchores im Donnerstagskonzert in Einstimmung auf Tschaikowskis 2. Klavierkonzert mit einem beliebten russischen Kirchenlied zu hören.
Doch ebenso wichtig wie die Einbindung der Chöre ist Simon Gaudenz die intensive Arbeit mit den einzelnen Instrumentengruppen unseres Orchesters. Das spiegelt sich einerseits in der Vorbereitung auf die Konzerte wider, die je nach Programm einzelne Proben für die jeweilige Instrumentengruppe vorsieht. Andererseits finden sich Kompositionen auf dem Spielplan, die eine Instrumentengruppe in den Mittelpunkt stellen. So schon geschehen mit den „Fanfares liturgiques“ für Blechbläser von Henri Tomasi im Dezember.
Das alles bringt neue Blickwinkel, neue Perspektiven, einen neuen Zugang zur sinfonischen Musik. Ohne Frage werden sich diese Ansätze in der neuen Spielzeit fortsetzen – Details werden sich im Ende Mai erscheinenden neuen Saisonbuch finden. Und was wollen wir mehr?
Alle Konzerte der Jenaer Philharmonie hier: www.jenaer-philharmonie.de