Alles über Beitragserhebung Allgemein

Die Aktion „Rote Karte für Straßenausbaubeiträge“ war in Jena zu Gast

Aktionsstand der Bürgerallianz Thüringen in Jena

Im Rahmen einer landesweiten Aktion gegen die Erhebung von Straßenausbaubeiträgen war heute ein Aktionsbündnis aus dem Verband Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN) und der Bürgerallianz Thüringen in Jena zu Gast. Ziel war und ist es, Bürger dazu zu bewegen, mit einer sog. „Roten Karte“ gegen die seit 1991 in Thüringen für Kommunen verbindliche Erhebung von Straßenausbaubeiträgen zu protestieren, wie Wolfgang Kleindienst als Sprecher des
Aktionsbündnisses erklärte.

Der VDGN und die Bürgerallianz Thüringen gegen überhöhte Kommunalabgaben e. V. sammeln in diesem Zusammenhang durch die Aktion „Rote Karte für Straßenausbaubeiträge“ Unterschriften für eine Gesetzesänderung die letztlich die Abschaffung der Beitragserhebung im Freistaat. Im Herbst 2018 sollen, so Kleindienst, die Roten Karten der Landesregierung übergeben werden.

„Straßenausbaubeiträge gehören abgeschafft, da sie ungerecht gegenüber betroffenen Grundstückseigentümern sind, denn Straßen und deren Nebeneinrichtungen werden schließlich von allen Bürgern genutzt“, so Kleindienst in Jena. Deshalb fordere man, den kommunalen Straßenausbau grundsätzlich mit Steuereinnahmen des Staates zu finanzieren. In diesem Sinne habe der VDGN im letzten Jahr eine umfassend begründete Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingereicht, wie ein Vertreter des Verbandes am Mittwoch erklärte.

In einem Offenen Brief hatte die Bürgerallianz Thüringens im Frühjahr MP Bodo Ramelow und die Landtagsabgeordneten aufgefordert, die Straßenausbaubeiträge schnellstmöglich und bedingungslos abzuschaffen, informierte Wolfgang Kleindienst. Dieser Forderung habe sich inzwischen auch der Gemeinde- und Städtebund Thüringen sowie viele Bürgermeister und Gemeinderäte angeschlossen, wie es hieß.

Die aktuelle Regelung im Thüringer Kommunalabgabengesetz lasse nur eine Absenkung der Beiträge für bereits getätigte Baumaßnahmen und ab 2019 eine Abschaffung im Ermessen und in Verantwortung der Kommunen zu, was laut VDGN und Bürgerallianz eine Übergangslösung sei, die zum Scheitern verurteilt ist. / SvM

In Jena werden seit 1991 Erschließungs und Straßen(aus)baubeiträge erhoben. Die Abteilung Beiträge am Standort Löbstedter Straße 68 gehört nach der Umstrukturierung des Dezernats Stadtentwicklung seit 01.01.2011 zum Kommunalsevice Jena. Die Mitarbeiter dieser Abteilung sind kompetente Ansprechpartner für die Bürger der Stadt Jena in allen Fragen zur Erhebung von Straßenbaubeiträgen sowie des Erschließungsbeitrages, wobei diese Beiträge für die Stadt Jena und im Auftrag des Oberbürgermeisters erhoben werden. Wir sind Informationsstelle für Grundstückseigentümer, die von der Stadt Jena an den Kosten der Erneuerung oder Verbesserung ihrer Straße beteiligt werden oder noch beteiligt werden sollen und stellen auf Wunsch Bescheinigungen aus, ob solche Beiträge in der Vergangenheit gezahlt wurden oder nach ausstehen. Interessierten Bürgern werden die Schemata der Beitragsberechnung in Jena erläutert und sie erhalten Antwort auf oft gestellte grundsätzliche Fragen. Zudem können die beiden maßgeblichen Gesetze "Baugesetzbuch" und "Thüringer Kommunalabgabengesetz" nachgelesen werden, dazu die Ortssatzungen zum Beitragsrecht und die maßgebliche Rechtsprechung. Hinweis: Die Gesetzesänderung zur Abschaffung der Straßenbaubeitragserhebung in Thüringen ab dem 01.01.2019 geht einher mit gesetzlichen Regelungen, dass solche Beiträge für Verkehrsanlagen, die vor dem 01.01.2019 fertig gestellt worden sind, trotzdem noch zu erheben sind und von den Beitragspflichtigen gezahlt werden müssen.

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