In einer Stellungnahme vom 15.08.2015 an die Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses der Stadt Jena (SEA) hatte Ortsteilbürgermeisterin Meier aus Wöllnitz das Votum des Ortsteilrats bekannt gegeben, dass dieser die beabsichtigte grundhafte Erneuerung der Straße „Im Krähmer“ ablehnt. Hierauf hat nun der Kommunalservice Jena (KSJ) geantwortet und dem SEA mitgeteilt, dass der KSJ derzeit keinen Zeitdruck sieht, den Absichtsbeschluss Nr. 15/0344-BV im Stadtentwicklungsausschuss zu fassen.
Bevor der Beschluss wieder auf die Tagesordnung genommen wird, sind bezüglich des anfallenden Abwassers / Niederschlagswassers noch einige Dinge mit der Unteren Wasserbehörde und dem Zweckverband JenaWasser zu klären. Hier ausschließlich die Straße Im Krähmer zu betrachten, so KSJ-Werkleiter Uwe Feige, sei sicherlich nicht zielführend im Sinne einer Gesamtlösung.
Zu beachten ist hierbei vor allem, dass es in Wöllnitz insgesamt massive Probleme mit der Ableitung von Regenwasser – sei es das der Grundstücke, das der Straße oder Außengebietswasser aus dem Wald – gibt. Hierbei sind verschiedene Aufgabenstellungen zu lösen. Grundstückseigentümer haben aktuell ihr Oberflächenwasser auf dem eigenen Grundstück zu versickern, die Stadt Jena das Straßenoberflächenwasser regelgerecht (d.h. nach den anerkannten Regeln der Straßenbaukunst) abzuführen und das Außengebietswasser geordnet in den Pennickenbach zu leiten.
Das ist aber im Moment so nicht möglich bzw. wird so nicht praktiziert. Wie auf den Fotos aus dem Jahre 2013 (die auch Bestandteil des Antwortbriefes des KSJ an Frau Wackernagel als Vorsitzende des SEA sind) zu erkennen ist, entwässern viele Anlieger ihr Grundstücksoberflächenwasser über die privaten Einfahrten oder Rohre direkt auf die Straße. Das aber ist im Grunde so nicht zulässig. Außerdem läuft das Wasser des Außenbereichs nahezu ungebremst den Berg hinunter und schädigt den Straßenbelag bis vor den Wöllnitzer Friedhof.
Zu diesem Thema gab es ein Schreiben des Zweckverbandes JenaWasser vom Mai 2014 zur Situation u.a. „Im Krähmer“, in welchem es heißt (Zitat):
„Grundsätzlich besteht Niederschlagswasser-Beseitigungsbedarf. Schon auf Grund der wachsenden Bebauung und der geologischen Gegebenheiten ist eine Versickerung von Regenwasser auf den Grundstücken nicht mehr möglich. Auch die gezielte und getrennte Ableitung des auf der Straße anfallenden Niederschlagswassers ist notwendig“.
Weiter schrieb JenaWasser im Mai 2014: „Daher wird der Zweckverband (…) getrennt einen Schmutzwasserkanal und einen Regenwasserkanal verlegen. Ziel wird des dabei nicht sein, die Außengebietsentwässerung mit abzuführen.“
Dies war die Grundlage aller Planungen des Kommunalservice Jena für eine grundhafte Erneuerung der Straßenentwässerung sowie der Fahrbahn der Straße „Im Krähmer“ und damit die Grundlage für den vorgesehenen Absichtsbeschluss. Momentan ruhen die Planungen im KSJ, ebenso der Absichtsbeschluss und zwar so lange, bis . eine Klärung der unterschiedlich zu empfindenden Sichtweisen von JenaWasser, Unterer Wasserbehörde und dem KSj erfolgt ist.