Gesundheit und Pflege

Ergebnisse Woche der Seelischen Gesundheit 2012: Gesundheit und Pflege

Eine Person sitzend, Zwei Personen stehend hinter einem Tisch. Im Hintergund ist ein Raum mit Tischen und Stühlen zu sehen.

Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft Jena (PSAG): Auswertung Woche der seelischen Gesundheit 2012

Eine Person sitzend, Zwei Personen stehend hinter einem Tisch. Im Hintergund ist ein Raum mit Tischen und Stühlen zu sehen.
© Jena Inklusiv

Ergebnisse der Workshops vom 11.10.2012 im Rahmen der Woche der seelischen Gesundheit „Seelische Gesundheit morgen – wir gestalten Zukunft“

 

 

 

Themengruppe: Gesundheit und Pflege

Themen/Ideen und Wünsche, die am Tisch „Gesundheit“ während der Woche der seelischen Gesundheit 2012 von den TeilnehmerInnen formuliert wurden:

  • Schaffung einer zentralen Anlaufstelle für Betroffene, Interessierte und Angehörige – Wunsch nach Neutralität und Anonymität, möglichst niedrigschwelliges Angebot (Vorschläge: Zentrum für seelische Gesundheit, IKOS)
  • Möglichkeit der Nutzung vorhandener Strukturen wie die psychosoziale Beratungsstelle
  • Anlaufstelle als Informationspool für sämtliche Angebote, wie: Therapeuten, Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen
  • Der psychosoziale Dienst muss gestärkt werden:
    • mit besserer finanzieller Unterstützung zur Sicherung einer stabilen Arbeit, u.a. Krisenintervention (muss in Häuslichkeit passieren), es gibt zu wenig Soziotherapeuten
    • um einen Arzt beschäftigen zu können
    • bei Erstgesprächen sollte Angehöriger anwesend sein
  • Schaffung von mehr Öffentlichkeit durch:
    • ständige Präsenz in verschiedenen Medien (Angebot der zentralen Beratungsstelle) analog „Ärztedienst“
    • provokative Werbung (Aufträge an Fotozirkel und Filmclubs der Stadt)
    • „feste Rubrik“ in den Tageszeitungen für psychische Themen
    • zentrale Aufklärungsfilme im Internet
  • „Infoblatt“ über bestehende Angebote für neue Studenten und Einwohner Jenas
  • Schaffung eines ständigen „Krisendienstes“ mit evtl. „Krisenwohnung“
    • für schnelle nicht stationäre Hilfemöglichkeit, bestehend aus Ärzten, Beratung etc.
    • Möglichkeit der Finanzierung durch Stadt, Krankenkassn etc.
  • „Verpflichtung“ der Uni-Klinik zu umfänglicher Information über vorhandene Nachsorgeangebote in Jena nach Beendigung eines stationären Aufenthaltes – Entlassungsmanagement (was kann der Mensch selbst, wer kann helfen, was wird benötigt, was fehlt)
  • zu wenig Therapeuten in Jena mit zu langen Wartezeiten
  • Einrichtung eines „Raumes der Stille“ – möglichst zentral und barrierefrei
  • Sind Integrationsfachdienste möglicherweise zu wenig genutzt?

Ergänzung während der PSAG-Sitzung:

  • Gute Information über vorhandene Angebote ist das eine – die Hemmschwellen bei den Betroffenen, diese zu nutzen sind trotzdem bei vielen Angeboten da. Daher sind evtl. für Prävention noch niedrigschwelligere Angebote zu prüfen (Trialog in Jena).
  • Es gibt viele und gute Angebote in Jena, diese müssten mglw. an den Bedarf angepasst oder anders bekanntgemacht werden. Zusammenarbeit und Vernetzung unterstützt die Lenkung zu passendem Beratungsangebot.
  • Zusammenarbeit der nachstationären Angebote mit der Klinik ist gewünscht und notwendig.
  • Klären, ob Psychiatriebeirat wieder aufleben soll oder gleich die Struktur des gemeindepsychiatrischen Verbundes hilfreich ist für die Zusammenarbeit untereinander und mit den städtischen Gremien.
  • Es fehlt besonders die Zusammenarbeit mit dem Sozialdezerneten.
  • Evtl. ist auch die Zusammenarbeit mit den Krankenkassen zu prüfen.
  • Als Partner im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie – Projekt ZEBRA unter der Leitung von Frau Hoinkes.
  • Präventiv kann auch die Installierung des „Psychosegespräches“ sein. Dazu sind z.Zt. der Landesverband der Psychiatrieerfahrenen und die Ambulante psychiatrische Pflege miteinander im Gespräch.
  • Telefonseelsorge als sehr niedrigschwelliges Angebot sollte mit einbezogen werden. Hier ist zu prüfen, inwieweit die sozialpsychiatrische Landschaft in die Ausbildung einbezogen wird.

Vorschlag des Sprecherrates:

  • Zusammenarbeit mit Klinik als Thema für dieses Jahr über Psychiatriekoordinatorin Frau Hofmann und die PSAG verfolgen
  • Bei den Vorverhandlungen zum GPV (Gemeindepsychiatrischer Verbund):
    • von vornherein die Schaffung eines ständigen Krisendienstes mit evtl. Krisenwohnung mit einbeziehen, so daß eine nichtstationäre Hilfemöglichkeit in psychischen Krisensituationen geschaffen wird
    • Ebenso wäre auch über den GPV das Thema Prävention weiterzuverfolgen.
  • Möglichkeiten innerhalb der PSAG nutzen:
    • Schaffung eines Psychosegespräches durch Mitglieder der PSAG
    • Schaffung von Öffentlichkeit über feste Rubrik in den Tageszeitungen für SPDI oder in kostenlosen Zeitungen bzw über die eigenen Web-Seiten – über SPDI oder PSAG?
    • Weiterhin Woche der seelischen Gesundheit als Mittel der Öffentlichkeitsarbeit, zur Vernetzung der Akteure und Ermöglichung von niedrigschwelligem Zugang zum Helfernetz für Betroffene und Angehörige (in diesem Jahr Kunst, nächstes Jahr ggf. körperliche Gesundheit und Sport).
    • Überprüfen des Infomaterials von Jena und dessen Verbreitung als Erstzugang zu Hilfen in Zusammenarbeit mit Stadtverwaltung (SPDI/Bürgeramt) und der UNI – initiiert von PSAG.

Downloads

Auswertung Woche der seelischen Gesundheit 2012 (PDF-Datei)